024 Lanzenspitzen der Bronzezeit

Bronzezeitliche Lanzenspitze aus Frankfurt an der Oder. Foto: D. Sommer, BLDAM

Auch in diesem Jahr muss die traditionelle Weihnachtsführung des brandenburgischen Landesarchäologen pandemiebedingt ausfallen. Im Podcast spricht Prof. Dr. Franz Schopper über sein derzeitiges Forschungsprojekt. Durch Neufunde aus Brandenburg inspiriert, beschäftigt er sich intensiv mit Lanzenspitzen der Bronzezeit.

Das Thema verdeutlicht, dass die Forschung der Landesarchäologie nicht an den Landesgrenzen Halt machen kann. Die Entwicklungen der menschlichen Kultur der Vergangenheit haben keinerlei Verbindung zu modernen politischen Grenzen. Die Sachkultur, mit der sich die Archäologie ja im wesentlichen beschäftigt, belegt immer wieder die größeren internationalen Zusammenhänge. „Globalisierung“ bezeichnet heute die weltweiten Verbindungen, die Handel, Tourismus und Migration bedeuten. Ist der Begriff auch neu und heute in aller Munde, sind die Inhalte jedoch bereits für die Vorgeschichte von Bedeutung. Die archäologischen Funde zeigen, dass es schon immer Mobilität gegeben hat, sowohl von Objekten als auch von Menschen und damit verbunden von Ideen. Auch der heute viel diskutierte Begriff der Migration ist keine neue Erscheinung, Migration gehört zum Wesen des Menschen. Die archäologische Forschung findet dafür Belege aus allen Zeiten.

Die Lanzensptzen der Bronzezeit lassen diese Migration ebenso erkennen. An ihren Formen und Ausprägungen können Einflüsse aus den unterschiedlichsten Regionen Europas beschrieben werden. Um dies genauer untersuchen zu können, ist eine überregionale und internationale Erfassung von Funden erforderlich. Zu dem bisher bekannten etwas über 100 Stücke umfassenden Bestand bronzezeitlicher Lanzenspitzen aus Brandenburg kamen nun nun durch Neufunde und die systematische Aufnahme aus brandenburgischen Museen sowie aus älteren, eher „versteckten“ Publikationen zahlreiche Exemplare hinzu. Die Zahl der bekannten Lanzenspitzen steigt damit auf fast 400. Den wissenschaftlichen Hintergrund der derzeitigen Forschungen bildet eine Datenbank mit Stücken aus ganz Europa, die mittlerweile fast 17.000 Einträge aufweist.

Die Forschungen sind noch im Gang, sollen aber zu gegebener Zeit entsprechend präsentiert und publiziert werden.

023 Spendenaktion 2021 – Kirchliche Kunst in der Dorfkirche Dallmin

Das kleine Dorf Dallmin, am äußersten nordwestlichen Rand des Landes Brandenburg gelegen, bewahrt mit seiner Kirche ein Kleinod märkischer Kunst- und Kulturgeschichte.

Madonna mit dem Kind, spätgotischer Flügelalter der Dorfkirche Dallmin. Foto: BLDAM

Das kleine Dorf Dallmin, am äußersten nordwestlichen Rand des Landes Brandenburg gelegen, bewahrt mit seiner Kirche ein Kleinod märkischer Kunst- und Kulturgeschichte. Der mittelalterliche Feldsteinbau wurde im Laufe der Zeit mehrfach umgebaut, wobei vor allem die Umbauten zu Anfang des 18. Jahrhunderts – die Erweiterung des Kirchenschiffs nach Osten und der Bau des Fachwerkturms – die Kirche bis heute prägen. Auch den Innenraum der Kirche dominieren vor allem die barocken Einbauten: der Kanzelaltar im Osten und die Orgel, 1722/24 von dem aus Salzwedel stammenden Orgelbaumeister Anton Heinrich Gansen geschaffen, im Westen.

Daneben befinden sich zahlreiche weitere, aus verschiedenen Zeiten stammende Kunstwerke. Von besonderer Seltenheit ist eine gotische Kasel, ein liturgisches Messgewand aus der Zeit um 1400, das durch eine äußerst kostbare Seidenstickerei mit dem Motiv des gekreuzigten Christus geschmückt ist. Aber auch der kleine spätgotische Schnitzaltar ist von besonderem kunstgeschichtlichem Wert. Die Innenseite des Mittelschreins zeigt Maria mit dem Christuskind, umgeben von der heiligen Katharina und einem Bischof; in den Seitenflügeln sind die zwölf Apostel dargestellt. Die Außenseiten sind in späterer Zeit, zu Anfang des 18. Jahrhunderts, mit Darstellungen aus der Leidensgeschichte Christi bemalt worden.

Dorfkirche Dallmin, Kasel. Foto: BLDAM

Die letzten umfangreichen Erhaltungs- und Verschönerungsmaßnahmen erfolgten in den 1980er Jahren. Trotz achtsamen Umgangs mit den wertvollen Objekten hat sich mit den Jahren doch wieder eine Reihe von Schäden eingestellt. Vor allem am spätgotischen Schnitzaltar sind diese in Form von Abbrüchen kleinerer Schnitzteile und zahlreichen kleineren Farbverlusten schon auf den ersten Blick sichtbar. Andere Schäden, wie das allmähliche Ablösen der Farbschichten vom Untergrund, sind meist nur bei genauer Betrachtung erkennbar. Diese führen aber im Laufe der Zeit auch zum Verlust der Farbschicht, wenn nicht durch konservierende Maßnahmen rechtzeitig eingegriffen wird. Auch bei anderen Kunstwerken in der Dallminer Kirche sind restauratorische bzw. konservatorische Maßnahmen erforderlich. So kommt es z.B. bei der mittelalterlichen Kasel entscheidend darauf an, künftige Schäden durch Vermeidung potentieller Schadensursachen auszuschließen, indem deren unmittelbare Standortbedingungen verbessert werden, durch Lichtschutz und Schutz vor zu feuchtem Klima.

Mit Ihrer Spende können Sie dazu beitragen,
dieses wertvolle Beispiel spätmittelalterlicher und barocker Kunst und Frömmigkeit zu erhalten.

Kontakt
Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg e.V.,
Tel.: 030-4493051, Mail: altekirchen.janowski@t-online.de, www.altekirchen.de

Ihre Spende
Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg e.V.,
IBAN: DE94 5206 0410 0003 9113 90,
BIC: GENODEF1EK1 (Evangelische Bank),
Stichwort: Dallmin

Eine gemeinsame Aktion des Brandenburgischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologischen Landesmuseums, der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und dem Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg e.V.

020 Das Archäologische Landes-museum Brandenburg

Das Paulikloster in Brandenburg an der Havel – Sitz des Archäologischen Landesmuseums Brandenburg. Foto: D. Sommer, BLDAM

Das Archäologische Landesmuseum Brandenburg präsentiert seine Dauerausstellung seit 2008 im ehemaligen Dominikanerkloster in Brandenburg an der Havel. Im Podcast sprechen wir mit dem Direktor des Brandenburgischen Landesamts für Denkmalpflege und Archäologischen Landesmuseums und Landesarchäologen, Professor Dr. Franz Schopper, über die Geschichte und Entwicklung des Landesmuseums sowie über seine Perspektiven für die Zukunft.

Nähere Informationen zum Archäologischen Landesmuseum finden Sie auf der Webseite des Museums.

018 DDR-Grenzwachtürme

Der Grenzwachturm an der Elbe bei Cumlosen (PR) entstand Ende der 1970er Jahre. Fotos: M. Metzler, BLDAM

Vor 60 Jahren, am 13. August 1961, wurde die Grenze zwischen der DDR und West-Berlin militärisch abgeriegelt. In der Folgezeit errichteten die DDR-Grenztruppen umfangreiche Grenzsicherungsanlagen, die als Berliner Mauer nicht nur Berlin teilten, sondern ebenso den westlichen Teil der Stadt von seinem Umland abschnitten. Mit der Öffnung der Mauer am 9. November 1989 verlor sie ihre Funktion. In der Folgezeit wurden die Grenzsicherungsanlagen bis auf wenige Reste beseitigt. Einzelne Mauerreste und insgesamt sieben Grenzwachtürme sind in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragen. Dr. Matthias Metzler, Leiter des Referates Inventarisation im BLDAM erzählt, seit wann sich die Denkmalpflege mit diesen Objekten beschäftigt und warum es wichtig ist, diese „unbequemen“ Denkmale zu erhalten.

017 Schülerpraktikum im BLDAM

In der Fundbearbeitung lernten die Praktikantinnen u.a. wie man Keramikscherben wäscht, Foto: C. Krauskopf, BLDAM

Anna und Anni, beide 14 Jahre alt, sind Schülerinnen der Otfried Preußler-Schule in Großbeeren. Die beiden Freundinnen absolvierten gemeinsam ihr zweiwöchiges Schülerpraktikum in der Archäologischen Abteilung des BLDAM. Durch das Waschen und Beschriften von Keramikscherben und das Bearbeiten von Grabungsfotos erhielten sie einen ersten Einblick in die Berufswelt der archäologischen Denkmalpflege. Im Gespräch mit dem Archäologen Dr. Christof Krauskopf erzählen sie, was sie in der Fundbearbeitung erlebten und lernten. Dabei blieb auch keine aufgekommene Frage unbeantwortet: Wie wird man Archäologe oder Archäologin? Welche Aufgaben erwarten einen in diesem Beruf und was macht daran am meisten Spaß?

016 Mittelaltersommer

Hochkarätige Akteure vermitteln an den Veranstaltungswochenenden anschaulich das mittelalterliche Leben, darunter die Interessengemeinschaft zur historischen Nachempfindung des hohen Mittelalters e.V., Foto: IG Wolf e.V. (Bildausschnitt)

Im  Archäologischen Landesmuseum in Brandenburg an der Havel findet jeden Sommer ein besonderes Event statt: die Archäotechnica. Ein Wochenende lang vermitteln Akteure aus den Bereichen Archäotechnik, Reenactment, Living History sowie Archäologen, Historiker und andere Experten alte Kunst- und Handwerkstechniken. 2020 musste die Veranstaltung pandemiebedingt leider entfallen, dieses Jahr findet an zwei Wochenenden im Juli und August der Mittelaltersommer statt. Was es damit auf sich hat und was die Gäste erwarten wird, erzählt uns Fatima Wollgast vom Landesmuseum.  

015 Gartendenkmalpflege

Ein bedeutendes Gartendenkmal: Schlosspark Wiesenburg (PM), Foto: J. Lennemann, BLDAM

Gartendenkmale sind vom Menschen gestaltete historische Landschaften und damit wichtige Geschichtszeugnisse. Es sind lebendige Denkmale, die durch ihre natürlichen Gestaltungsmittel starken Veränderungen unterliegen. Warum dies Reiz und Herausforderung zugleich ist, erfahren wir von Torsten Volkmann, Referatsleiter Gartendenkmalpflege im BLDAM. Er verrät uns unter anderem wie viele Gartendenkmale es im Land Brandenburg gibt, wo sich die ältesten und jüngsten befinden und welchen Einfluss der Klimawandel auf sie hat.

013 Bauforschung

Ein gläsernes Bauelement: Erfindung des Schweizer Architekten Gustave Falconnier (1845-1913), Foto: A. Sonnleitner, BLDAM

In dieser Folge stellen wir einen weiteren interessanten Arbeitsbereich der Baudenkmalpflege vor: die Bauforschung. Einblicke gibt uns Dr. Andrea Sonnleitner, die im Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege als Fachreferentin für Bauforschung tätig ist. Was ist Bauforschung, welche Ziele verfolgt sie in der Denkmalpflege und wie sieht der Arbeitsaltag einer Bauforscherin aus? Und was hat es mit dem Glasobjekt auf sich, das die Kollegin ins Podcaststudio mitgebracht hat?

012 Die Orgel: Instrument des Jahres 2021

Wagner-Orgel in der St. Katharinenkirche, Brandenburg an der Havel, Aufnahme 1895, Foto: BLDAM, Messbildarchiv

In dieser Folge dreht sich alles um das Instrument des Jahres 2021 – die Orgel. Sie gilt als Königin der Instrumente. Sie ist das größte aller Musikinstrumente und sie ist das lauteste. Und sie ist das erste Tasteninstrument, das von den Landesmusikräten zum Instrument des Jahres gekürt wurde. Die heutige »Orgellandschaft Brandenburg« umfasst einen Gesamtbestand von rund 2000 Instrumenten. Über 500 stehen unter Denkmalschutz. Wo befinden sich die ältesten, größten und bedeutendsten? Und wer waren ihre Erbauer?

Musik: Charles-Marie Widor: 5. Orgelsinfonie, Op. 42 Nr. 1 – Toccata (Michael Schopen), https://creativecommons.org/licenses/by-nd/3.0/deed.de; František Xaver Brixi: Toccata in a-Moll, https://creativecommons.org/publicdomain/mark/1.0/deed.de; Dieterich Buxtehude: Praeludium in D-Dur, BuxWV 139m, https://creativecommons.org/publicdomain/mark/1.0/deed.de

011 Museumspädagogik im Archäologischen Landesmuseum

Das Archäologische Landesmuseum Brandenburg im Paulikloster, Foto: Detlef Sommer, BLDAM
Archäotechnica 2017 „Slawen und Deutsche im Mittelalter“, Foto: Fritz Fabert

Jedes Jahr im Mai nehmen zahlreiche Museen am Internationalen Museumstag teil und bieten neben kostenlosem Eintritt viele besondere Aktionen, Führungen und Workshops an. Pandemiebedingt können diese leider auch 2021 größtenteils nur virtuell stattfinden. Aus diesem Anlass haben wir Fatima Wollgast vom Archäologischen Landesmuseum Brandenburg eingeladen, uns etwas über die museumspädagogische Arbeit und die Aktivitäten des Museums zu erzählen. Welche Veranstaltungen und Projekte finden über das Jahr verteilt statt und was erwartet die Besucherinnen und Besucher in den kommenden Monaten?