050 „Alles im Fluss“ – Denkmalgeschichten aus Frankfurt an der Oder

In dieser Folge der DENKMALZEIT spricht Julia Gerber (BLDAM, Pressesprecherin) mit der Restauratorin Dorothee Schmidt-Breitung über ihr Kinderbuch „Alles im Fluss. Die Marien- und Gertraudenkirche in Frankfurt (Oder)“, erschienen Anfang 2023 im Hinstorff-Verlag, herausgegeben vom BLDAM. Die Autorin erzählt von der Idee, dem Konzept und der Entstehung des Kinderbuches und gibt. Sie gibt spannende Einblicke in die Geschichten des Buches und das dort auf vielfältigste Weise vermittelte Wissen.

Auf der Walz. © Waltraud Johne / Hinstorff Verlag / BLDAM

„Alles im Fluss“ erzählt nicht nur etwas über den Bau der Marienkirche in Frankfurt (Oder) und ihre Kunstwerke – die heute größtenteils in der St. Getraudkirche zu bestaunen sind – sondern auch ganz viel über die Geschichte der Stadt, über Handwerkstechniken, über christliche Bräuche oder auch über das Leben im Mittelalter. Durch die Augen von Personen vieler verschiedener Generationen und ihrem jeweiligen Handwerk erfahren wir Geschichte über 750 Jahre hinweg. Die Menschen im Buch sind durch die Gebäude und Objekte miteinander verbunden. Es beginnt mit Jakob dem Älteren, der als Tuchmachergeselle auf der „wilden Oder“ im Jahr 1263 nach Frankfurt reist und dort auf die große Baustelle der Marienkirche trifft. Und es endet mit der jungen Hanna, die im Jahr 2023 hilft, den Altar der Marienkirche zu restaurieren.

Der eingmauerte Altar. © Waltraud Johne / Hinstorff Verlag / BLDAM

 „Zusatzportionen“ bieten weitere Hintergründe und Fachwissen, ein praktischer Teil lädt die jungen Leser*innen zum eigenen Kreativwerden und genauen Hinsehen ein. Es geht um die Vermittlung von Baukultur, von kulturhistorischen Werten, die sich in den Dingen, in den Gebäuden und ihrer Ausstattung wiederfinden lassen. Es geht um die Entdeckung der Geschichte vor der eigenen Haustüre.

Alles im Fluss“ beim Hinstorff-Verlag.

„Alles im Fluss. Die Marien- und Gertraudenkirche in Frankfurt (Oder)“

Ab 8 Jahre

Texte: Dorothee Schmidt-Breitung
Illustrationen: Waltraud Johne
Gestaltung: Dorothea Johne
Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum (Hrsg.): DENKMALGeschichten Nr. 2
80 Seiten, durchgehend illustriert
Hinstorff Verlag, Rostock 2023
ISBN 978-3-356-02438-8

Die Autorin bietet denkmalpädagogische Workshops für Schülerinnen und Schüler aus Frankfurt (Oder) an. Bei Interesse, bitte melden unter:
d.schmidt-breitung@gmx.de

„Alles im Fluss“ ist der zweite Band in der Kinderbuchreiche DENKMALGeschichten. Bereits 2019 stellte „Der Geschmack von Rost und Kohle“ einer jungen Leserschaft die Geschichte der Brikettfabrik Louise in Elbe-Elster vor.

049 Bernau bei Berlin: Die Stadt, die Kirche und die SED-Siedlung

Die Bernauer Marienkirche zwischen der Neubebauung der 1980er Jahre. Foto: C. Krauskopf

Die Stadt, nördlich von Berlin im Landkreises Barnim gelegen, kann nicht nur mit ihrer schnellen Anbindung an die Hauptstadt glänzen, sondern vor allem mit ihren spannenden Denkmalen vom Mittelalter bis in die Neuzeit. Der 1230 gegründete Ort hat es zu DDR-Zeiten geschafft, die mittelalterliche Stadt- und Straßenstruktur zu erhalten. Die wichtigsten historischen Gebäude blieben erhalten, ein großer Teil der Altstadtbebauung wurde jedoch durch Plattenbauten ersetzt. Das größte und vornehmste Denkmal ist die 1519 geweihte St. Marienkirche. Sie ist eine der größten und bedeutendsten Stadtpfarrkirchen der Mark Brandenburg und besitzt eine reiche Ausstattung von vor- und nachreformatorischer Zeit.

Bernau, Brandenburg. Wohnblock in Ecklage zwischen
Brüder- und Parkstraße von Wilfried Stallknecht und Kollektiv, 1979-89.
Foto: A. Jeserigk, BLDAM

Die Bernauer Denkmale erstrecken sich aber nicht nur über die Kernstadt, sondern auch über die angrenzende Kommune hinaus. So findet man im Norden ein ganz besonderes Denkmal, die ADGB-Schule, die Bundesschule des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes. Das Bauwerk zählt seit 2017 zum Bauhaus-UNESCO-Weltkulturerbe und wurde 1930 von den Architekten Hannes Meyer und Hans Wittwer und Studierenden des Bauhauses entworfen. In den 1950er Jahren baute der Architekt Georg Waterstradt, welcher vom Freien Deutschen Gewerkschaftsbund (FDGB) der DDR beauftragt war, das Gebäude um. Das Gebäude vereinigt in sich zwei wichtige Zeitepochen: Die 1930er- und die 1950er Jahre, welche beide ihre architektonischen Qualitäten besaßen. Anfang der 2000er Jahre wurde die ehemalige Bundesschule umfangreich saniert und rekonstruiert sowie im Jahr 2022 ein modernes Besucherzentrum eingeweiht.

In der ADGB-Schule in Bernau. Foto: A. Niemann, BLDAM

Ein weiteres herausragendes Denkmal für diese Region ist die Waldsiedlung. Ab 1958 erbaut als Schutzraum für das Politbüro der SED, die sich nach dem 17. Juni 1953 in Pankow nicht mehr sicher fühlte. Anfang der 1990er Jahre sprach man der Siedlung noch den Denkmalwert ab. Nach einer erneuten Prüfung im Jahr 2017 wurde die Entscheidung revidiert. Ausschlaggebend waren dafür die qualitätsvolle Gartengestaltung, die dort präsentierten Kunstwerke bekannter zeitgenössischer Künstler und die Freiräume in der Siedlungsgestaltung. Die Grundstruktur der Gebäude ist erhalten geblieben. Es gibt Überlegungen der Stadt, einzelne Häuser Besucher:innen zugänglich zu machen, wie zum Beispiel das Walter Ulbricht-Haus.

Die Turnhalle der ADGB-Schule in Bernau. Foto: J. Wiese, BLDAM, 2018

Und noch ein historisch bedeutender Ort gehört zur Stadt Bernau: Das Pfarrhaus in Lobetal hat durch das Ehepaar Honecker, das vom 30. Januar bis 3. April 1990 dort Asyl suchten, seine eigene und besondere Denkmalgeschichte.

Über alle diese Themen und einiges mehr sprechen in der Podcastfolge der Bernauer Bürgermeister André Stahl und der brandenburgische Landeskonservator Prof. Dr. Thomas Drachenberg.

Weitere Links:

Film zur ADGB-Schule in Bernau

Publikation zur ADGB-Schule in Bernau

048 Der Architekt Richard Brademann

Birkenwerder, Bahnhofsgebäude. Richard Brademann, 1923-24. Foto: V. Taubert, BLDAM

Vermutlich jede*r, der ab und zu in Berlin und Umgebung S-Bahn fährt, kennt seine Bauten, aber kaum jemand seinen Namen: Richard Brademann (1884 – 1965), Architekt und ab 1920 Oberbaurat der Deutschen Reichsbahn. Er prägte die Berlin-Brandenburger Region in den 1920er und 1930er Jahren mit zahlreichen S-Bahn-Bauten, sowohl Bahnhofsgebäuden als auch Bauten für technische Anlagen, wie Gleichrichterwerke ­ und Stellwerke. In Berlin baute er u.a. die Bahnhofsgebäude in Wannsee und Bornholmer Straße oder das Gleichrichterwerk Friedrichstraße.

Hennigsdorf, Gleichrichterwerk. Richard Brademann, 1925-26. Foto: M. Mamerow, BLDAM

In Brandenburg wurden erst kürzlich zwei Werke von Richard Brademann in die Landesdenkmalliste aufgenommen. Der Bahnhof Birkenwerder (1923-24), der aktuell denkmalgerecht saniert wird, steht für die frühe Elektrifizierung der Berliner Nordbahn zwischen Berlin und Oranienburg, die dem enormen Bevölkerungszuwachs und der Eingemeindung der Berliner Vororte nach 1920 folgte.
Beim Gleichrichterwerk Griebnitzsee, bzw. Neubabelsberg in Potsdam (1927/28), das ebenfalls im Kontext der Elektrifizierung der Berliner Stadt-, Ring- und Vorortbahnen entstand, ist zudem auch eine gestalterische Entwicklung Brademanns abzulesen, dessen spätere Bauten typischerweise aus dunkel gebrannten Backstein in sachlicher Formensprache erbaut wurden.

Bernau bei Berlin, Reparaturhalle. Richard Brademann, 1924. Foto: M. Cante, BLDAM

Im Gespräch mit Dr. Viviane Taubert, Referentin für Technik- und Industriedenkmalpflege am BLDAM, erfahren wir mehr über das Schaffen Richard Brademanns, seine architektonische Handschrift und die technischen und infrastrukturellen Entwicklungen der 1920er Jahre, aber auch über Brademanns unrühmliche Rolle in der Zeit des Nationalsozialismus.

047 750 Jahre Kloster Chorin

Animation aus dem Film „Der geistliche Alltag im Kloster Chorin“ in der Dauerausstellung im Kloster. Film: buchstabenschubser / Eigenbetrieb des Klosters Chorin

Das Kloster Chorin feiert in den Jahren 2022 und 2023 das 750. Jubiläum seiner Gründung. Nach der Säkularisation im 16. Jahrhundert diente es u.a. als Domäne und landwirtschaftlicher Betrieb – man hielt Pferde in der Kirche und züchtete in den Klostergebäuden Schweine.

Der preußische Architekt und Leiter der Oberbaudeputation des Staates Preußen, Karl Friedrich Schinkel (1782-1841), entdeckte das Kloster als besonderes Bauwerk und forderte seine Erhaltung. Letztendlich war er damit erfolgreich, erste Sanierungsarbeiten wurden vom preußischen König Friedrich Wilhelm IV. finanziert. Die Beschäftigung mit dem Kloster Chorin kann als Initialzündung für die preußische Denkmalpflege gelten.

Die Klosteranlage von Norden. Östlich des Chors sind die Grabungsschnitte mit Resten des großen Burgturms zu erkennen. Foto: K. Schmahlfeldt, BLDAM, 2018

Heute wird das Kloster als Museum seiner selbst genutzt. Eine umfangreiche Dauerausstellung informiert über die Gründungsgeschichte, das spirituelle Leben der Mönche und die Bedeutung des Klosters für die Denkmalpflege seit Schinkels Wirken.

Chorin ist aber kein lebloser Ort. Neben den vielen interessierten Besuchern, die dort neben einem beeindruckenden Ort und historischen Informationen auch ein Café und ein nahegelegenes Restaurant genießen können, wird das Kloster von Heiratswilligen aufgesucht. In der ehemaligen Sakristei befindet sich heute das Standesamt, wo sich Menschen unter einem wunderbaren mittelalterlichen Gewölbe trauen lassen können. Die Kapelle ist der Ort für kirchliche Trauungen sowie Andachten, Gottesdienste und Kammerkonzerte. In der Klosterkirche finden ebenfalls Konzerte statt.

Seit den 1990er wurde das gesamte Kloster saniert und gesichert, um es für künftige Generationen erhalten, die Klostergebäude erlebbar machen und die Ausstellungen einbauen zu können. Parallel forschten Historiker*innen zum Kloster, hier ist besonders der Chorin-Verein zu nennen.

Die Sanierungsarbeiten waren immer von archäologischen Untersuchungen begleitet, die zu den verschiedensten Phasen und Aspekten der Klostergeschichte wichtige Beiträge lieferten. So konnte eine in diesem Umfang nicht erwartete Vorgängerbebauung nachgewiesen werden: Unter dem Kloster liegen die Reste eines Dorfes, einer Dorfkirche und einer Burg. Die außerhalb liegende Klostermühle wurde untersucht, genau wie die Mühlgräben, in der Klosterkirche stieß man auf die bereits im 19. Jahrhundert nachgewiesenen Grablegen der askanischen Markgrafen. Viele weitere archäologische Befunde aus allen Bereichen des Klosters runden unsere Kenntnis der Klostergeschichte ab.

Fundstück aus der Ausbruchsgrube des großen Burgturms östlich der der Klosterkirche. Filmstill aus dem Jahresfilm der brandenburgischen Landesarchäologie 2021. Regie: Thomas Claus

Zuletzt konnte 2018 bei Wegebauarbeiten östliche der Klosterkirche ein ganz besonderes Bauwerk nachgewiesen werden. Zur Burg gehörte offenbar ein riesiger Rundturm von etwa 18m Durchmesser. Allerdings hatten die Mönche den Bau zur Errichtung der Klosterkirche bis auf wenige Reste abgetragen, es blieb eine große, runde Ausbruchsgrube. Mittlerweile gab es weitere archäologische und geophysikalische Untersuchungen am Platz des ehemaligen Turms. Eine weitere Ausgrabung ist geplant.

Mit seinen Dimensionen entspricht der Turm dem Durchmesser des Burgturms von Stolpe, einem der größten Burgtürme Norddeutschlands. Er gehört zu einer Gruppe von Bauwerken, die in ganz Europa vom Hochadel errichtet wurde, von Irland bis Polen und Frankreich bis Dänemark. Chorin hat damit mit dem Kloster nicht nur ein Denkmal von mindestens nationaler Bedeutung, sondern birgt auch die Reste einer vor der Klostergründung sehr bedeutenden Burganlage der askanischen Markgrafen von Brandenburg.

Verbreitung von Burgtürmen mit 15m Durchmesser und mehr in Europa. Der neu entdeckte Turm unter dem Kloster Chorin liegt auf der Karte direkt neben dem Stolper Turm. Karte: C. Krauskopf

Über alle diese Themen unterhalten sich in der Podcast-Folge Dr. Franziska Siedler, die Leiterin des Eigenbetriebs Kloster Chorin, Blandine Wittkopp, die seit etwa 25 Jahren alle Sanierungsarbeiten in Chorin archäologische begleitet und Dr. Christof Krauskopf.

Weitere Informationen und Links:

Im September 2023 veranstaltet der Eigenbetrieb Kloster Chorin gemeinsam mit dem Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege anlässlich des Jubiläums die Tagung Klostergründungen, Bauplätze und Gründungsklöster bei den Zisterziensern. Tickets können über die Website des Klosters gebucht werden.

Virtuelles Kloster Chorin

Die sprechenden Steine des Klosters Chorin

Kloster Chorin 3D – App für mobile Endgeräte

Sprecher der Zitate: Thomas Drachenberg

046 Das Dorf des Mittelalters

Blick in die Dorfwüstung Hohenrode im Harz. Foto: C. Krauskopf

Die Erforschung mittelalterlicher Dörfer ist ganz besonders hinsichtlich der Realien eine Herausforderung. Die Schriftquellen schweigen sich nicht komplett über die Verhältnisse im Dorf aus. Allerdings muss immer bedacht werden, dass die Schriftkundigen in der Regel nicht aus dem Kreis der Dorfbewohner*innen kamen, sondern Kleriker, seltener Adlige waren. Und diese schilderten die Landbevölkerung häufig nicht positiv, die Texte zeichnen aber auch nicht unbedingt realistische Bilder. „Gott hat drei Lebensweisen geschaffen: Bauern, Adelige und Pfaffen.“ So beschreibt der Spruchdichter Freidank im 13. Jahrhundert die Ständeaufteilung. Eine französische Buchminiatur aus dem 13. Jahrhundert, die heute in der British Library in London aufbewahrt wird, zeigt den Platz des Bauern deutlich: Der Kleriker ganz links im Bild und der zentral stehende Adlige mit Schild, Kettenpanzer, Waffenrock und Topfhelm scheinen einander zugewandt in ein Gespräch vertieft zu sein. Sie stehen gleichberechtigt, während der Bauer, kenntlich an seinem braunen Gewand und dem eisenbeschlagenen Spaten am rechten Rand hinter den beiden steht und den beiden zusieht. Seine Positionierung hinterlässt den Eindruck, dass er nicht so recht dazugehört.

Spott über den Bauern war bei den Eliten dementsprechend weit verbreitet.

Herr Neidhart von Reuental wird von Bauern bedrängt. Codex Manesse, Universitätsbibliothek Heidelberg, Cod. Pal. germ. 848, fol. 273r

„Sah man je einen Bauern so fröhlich-toll wie diesen Kerl da?
Weiß Gott! An der Spitze muß er stets bei meinem Reigen sein.
Einen Gürtel wie zwei Hände breit hat sein Schwert.
Eingebildet ist er mächtig auf die neue Joppe.
Aus vierundzwanzig kleinen Stücken besteht sie.
Die Ärmel reichen bis auf die Hand.
Ein Stück wie dieses kann man nur an solchem Hanswurst finden.“

Das mit dem Titel „Das guldin hun“, also das goldene Huhn, überschriebene Lied des Dichters Neidhart von Reuental findet sich in der Riedschen Handschrift, die um 1400 in Nürnberg entstanden ist. Heute wird sie in der Staatsbibliothek zu Berlin aufbewahrt, sie ist komplett digitalisiert und kann im Internet angeschaut werden.

Neidhart charakterisiert die Bauern als anmaßend, sie kleiden und bewaffnen sich so, wie es ihnen nicht geziemt. Eine realistische Schilderung des Alltagslebens hatten die Autoren dieser Texte jedoch nicht im Sinn.

Mittelalterliche Bildquellen lassen da etwas deutlicher Aspekte des Landlebens erkennen. Sie wurden zwar auch nicht geschaffen, um über das Alltagsleben Auskunft zu geben, Kleidung, Werkzeuge und auch Tätigkeiten lassen sich aber aus den Bildern herauslesen. Trotzdem ist es schwierig, aus Schrift- und Bildquellen Informationen zum Leben im Dorf herauszuziehen. Es gibt jedoch weitere Möglichkeiten, mehr zu erfahren: Mit Hilfe archäologischer Methodik.

Rekonstruktion des Angerdorfes Horno in der Niederlausitz (Brandenburg) im Mittelalter. Zeichnung: B. Fischer

An der archäologischen Erforschung des mittelalterlichen Dorfes sind unterschiedliche Akteure beteiligt. Neben Universitäten sind das vor allem die Landesämter für Denkmalpflege, die großflächige Ausgrabungen selbst vornehmen oder im Rahmen des Denkmalschutzes organisieren.

So konnten in den Braunkohletagebauen in den ostdeutschen Bundesländern in den letzten Jahrzehnten einige Dörfer großflächig untersucht werden, wie etwa Breunsdorf (Sachsen), Wolkenberg, Horno und Klein Görigk (alle Brandenburg). Mit dem im Rahmen der Errichtung des Flughafens BER ausgegrabenen Diepensee und den erwähnten abgebaggerten Orten im Braunkohlengebiet entstand in Brandenburg ein Forschungsschwerpunkt, der in zwei von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekten mündete (Der hochmittelalterliche Landesausbau und die Entwicklung der Siedlungsstrukturen in Brandenburg, Untersuchungen zu Lebensbedingungen, Siedlungsdynamik und menschlicher Ernährungsweise in mittelalterlichen ländlichen Siedlungen in Brandenburg).

Luftbild des bereits weitgehend ausgegrabenen Dorfes Wolkenberg kurz vor der Abbaggerung. Foto: G. Wetzel, BLDAM

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Bestattung in Kopfnischengrab. Diepensee (Brandenburg). Foto: A. Marx, BLDAM

Die Dorfwüstung Diepensee spielte im erstgenannten Forcshungsprojekt eine zentrale Rolle. Dazu ist bereits eine Dissertation im Druck erschienen, eine weitere befindet sich in der Druckvorbereitung (s.u.). Das mittelalterliche Dorf konnte nahezu komplett ausgegraben werden. Eine besondere Bedeutung erhält es durch die Bergung des gesamten Dorffriedhofs mit etwa 400 Gräbern, die von der Dorfgründung um 1200 bis zur Auflassung im 14. Jahrhundert angleget worden waren. Durch naturwissenschaftliche Untersuchungen konnte die Herkunft der Erstsiedler aus Flamen nachgewiesen werden.

Keramikgefäß, in einem Keller der
Wüstung Diepensee zurückgelassen.
Foto: Marx/J. Stark, BLDAM

In der Podcast-Folge unterhalten sich die Mittelalterarchäologen Dr. Christof Krauskopf und Dr. Joachim Wacker mit dem brandenburgischen Landesarchäologen Prof. Dr. Franz Schopper über die archäologische Dorfforschung in Brandenburg.

Gespräch: Dr. Christof Krauskopf, Prof. Dr. Franz Schopper, Dr. Joachim Wacker (in order of appearance)
Zitate: Daniela Moos

Erwähnte Publikationen:

Blandine Wittkopp: Die archäologischen Befunde der mittelalterlichen Wüstung Diepensee (in Druckvorbereitung für FALB)

045 Mosaike, Wandbilder, Skulpturen – baubezogene Kunst und Denkmalpflege

Frankfurt (Oder), Wandbild „Frankfurt gestern – heute“, Thomas Grzimek, 1981. Foto: Dirk Schermer, BLDAM

Mosaike, Wandbilder, Skulpturen, Brunnen, Platzanlagen – das alles kann baubezogene Kunst sein. Sie gehörte in der ehemaligen DDR zu jedem Bauvorhaben, insbesondere bei Kultur- und Wissenschaftsbauten und öffentlichen Einrichtungen. Im sozialistischen Städtebau war die Kunst integraler Bestandteil bei der Gestaltung öffentlicher Räume.

In der ehemaligen DDR gibt es daher auch noch einiges davon zu entdecken. Der Bestand ist jedoch bisher kaum wissenschaftlich erfasst und aufgearbeitet. Durch anstehende Sanierungen, Abrisse und Umbau der Städte ist vieles bedroht. Einiges ist auch schon verloren.

Cottbus, Wandbild „Bauarbeiter“, Walter Heinrich, 1977. Foto: Dirk Schermer, BLDAM

Seit über zwei Jahren laufen am Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologischen Landesmuseum (BLDAM) Projekte, die baubezogene Kunst in der DDR systematisch und flächendeckend in einzelnen Städten erfassen. 2021 machte ein Pilotprojekt in Schwedt(Oder) den Anfang. Bis Ende 2022 wurde die baubezogene Kunst in Frankfurt(Oder) und Cottbus erfasst – finanziert von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Ebenfalls in 2022 erfasst wurde die baubezogene Kunst in Eisenhüttenstadt. Im laufenden Jahr 2023 geht es in der Landeshauptstadt Potsdam weiter.

Cottbus, Wandbild „Bauarbeiter“, Walter Heinrich, 1977. Foto: Dirk Schermer, BLDAM

Wie kam es zu der Auswahl dieser Städte? Was macht sie lohnenswert für eine solche Erfassung? Wonach genau wird dabei geschaut? Und was können uns die Kunstwerke heute über die Geschichte der DDR erzählen?

Darüber unterhält sich Julia Gerber, Pressesprecherin am BLDAM, mit Dr. Christine Onnen, Dezernatsleiterin der Inventarisation und Dokumentation am BLDAM, in dieser Folge der DENKMALZEIT.

Cottbus, Sockelrelief „Geschichte der Arbeiterbewegung im Bezirk Cottbus“, Rudolf Sitte, 1969. Foto: Dirk Schermer, BLDAM

043 Liegend, gehockt, stehend – die mittelsteinzeitlichen Gräber von Groß Fredenwalde

Ausgrabungsarbeiten auf dem Weinberg bei Groß Fredenwalde in der Uckermark.
Foto: T. Schenk, HTW Berlin

Auf dem Weinberg bei Groß Fredenwalde in der Uckermark liegt einer der bedeutendsten Fundplätze Deutschlands. Der kalkhaltige Boden ermöglicht hier die Erhaltung von menschlichen Knochen aus der mittleren Steinzeit, die bis zu 6400 Jahre alt sind. In der Podcast-Folge spricht der Pressesorecher des BLDAM, Dr. Christof Krauskopf, mit dem Fachreferenten für alt- und mittelsteinzeitliche Archäologie, Andreas Kotula.

Die Holzkiste mit einem im Block geborgenen Grab wird abtransportiert. Foto: D. Fugger

Die ersten Gräber auf dem Weinberg waren im Jahr 1962 bei Bauarbeiten 1962 zutage gekommen. In den 1990er Jahren konnte dieser Befund in das 7. Jahrtausend calBC datiert werden, und seit dem Jahr 2012 ist es gelungen, weitere Beigaben und Menschenreste aus der alten Grabungsfläche zu bergen. Bisher liegen die Überreste von zwölf Individuen aus mindestens acht Bestattungen vor.

Bestattung in einem geborgenen Block nach der Freilegung in der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin. Foto: Alexander Rentsch

Neben einer Kleinkindbestattung konnte das Grab eines etwa 25jährigen Mannes freigelegt werden. Dessen Grabgrube war in eine weitere Kinderbestattung eingetieft worden und hatte diese weitgehend gestört. Der Mann war vermutlich in aufrechter Position beigesetzt und sein Grab erst nach dem Zerfall des Leichnams endgültig verschlossen worden. Über dem Grab wurde abschließend ein Feuer entzündet. Die Datierung der Gräber reicht von ca. 6.400 bis 4.900 calBC mit einer zeitlichen Lücke im 6. Jahrtausend. Damit liegen Bestattungen aus der Zeit vor und nach der Etablierung der ersten Bauern in der Uckermark vor – die Person in der jüngsten Bestattung war also mit großer Sicherheit in Kontakt mit frühen Bauern gewesen. Die Skelettreste bieten sehr gute Voraussetzungen für naturwissenschaftliche Untersuchungen. Im Rahmen des Projektes sollen die vorliegenden Funde detailliert ausgewertet werden, um die Lebensverhältnisse der späten Jäger-Sammler vor und nach dem Beginn der Linienbandkeramik in Nordostdeutschland zu rekonstruieren. Der Fundplatz Groß Fredenwalde wird damit einen herausragenden Beitrag zur Erforschung der Phase der Neolithisierung in Mitteleuropa leisten.

Die Arbeiten auf dem Weinberg in Groß Fredenwalde finden im Rahmen eines groß angelegten Forschungsprojektes statt, das der Frage nach dem Übergang von der Mittelsteinzeit mit ihren Jäger-Sammler-Kulturen zur Jungsteinzeit mit Ackerbau und Viehzucht nachgeht. Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Projekt findet als Kooperationsprojekt der Universität Kiel (Prof. Dr. Henny Piezonka), der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (Prof. Dr. Thomas Schenk), dem Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege (Prof. Dr. Thomas Terberger), der Anthropologin Dr. Bettina Jungklaus und dem BLDAM (Prof. Dr. Franz Schopper, Andreas Kotula) statt.

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042 Die Stadt, die Denkmalpflege und das Radfahren

Die DENKMALZEIT hat dieses Mal das heimische Studio verlassen. Im Rathaus von Angermünde in der Uckermark spricht der brandenburgische Landeskonservator, Prof. Dr. Thomas Drachenberg, mit dem Bürgermeister Frederik Bewer.

Der Marktplatz von Angermünde. Foto: T. Drachenberg, BLDAM

Angermünde ist eine „Stadt mit historischem Stadtkern“ und gehört demgemäß mit 30 anderen Städten zu der gleichnamigen Arbeitsgemeinschaft brandenburgischer Städte. Sie hat sehr vom Förderprogramm des brandenburgischen Ministeriums für Infrastruktur und Raumordnung profitiert, das 30 Jahre lang die Sanierung des städtischen Raums gefördert hat.

In Angermünde kann man das sehen: Bis auf wenige Ausnahmen ist die historische Altstadt saniert. Vor wenigen Jahren wurde ein zentral am Marktplatz gelegenes Gebäude, das Haus Uckermark, saniert und dort konnte das städtische Museum einziehen – nach Frederik Bewers Ansicht die Visitenkarte der Stadt.

Blick aus dem Angermünder Museum auf die Stadtkirche St. Marien. Foto: T. Drachenberg BLDAM

Aber nicht nur um das Museum dreht sich das Gespräch, auch um die derzeit aus baulichen Gründen gesperrte Franziskanerklosterkirche und um eines der letzten größeren unsanierten Gebäude in der Brüderstraße, das nun von der Stadt in Eigenregie saniert und entwickelt werden soll. Wichtig ist Bewer auch die zentrale Funktion des Marktplatzes als Begegnungsort von Menschen.

In der Franziskanerklosterkirche. Foto: T. Drachenberg, BLDAM

Frederik Bewer ist nicht nur Bürgermeister, er ist auch stellvertretender Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Städte mit historischen Stadtkernen. Er folgt damit nach 30 Jahren dem Gründungsvorsitzenden Wolf-Hugo Just, der ebenfalls Bügermeister von Angermünde war. Um die Städte kennenzulernen besuchte Bewer alle 30 im Land Brandenburg – mit dem Fahrrad. Die sechstägige Reise über 1200 km ist ein weiteres Thema. Fragen zur Nachhaltigkeit, zu erneuerbaren Energien und ein Blick in die Zukunft runden das Gespräch ab.

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040 Viel zu jung? Denkmale der 1960er bis 1990er Jahre

Bernau, Brandenburg. Wohnblock in Ecklage zwischen Brüder- und Parkstraße von Wilfried Stallknecht und Kollektiv, 1979-89. Foto: A. Jeserigk, BLDAM

Die Erfassung junger Denkmale zählt zu den wichtigen aktuellen Aufgaben der Landesdenkmalämter. 2020 lenkte die Vereinigung der Denkmalfachämter in den Ländern (VDL) durch Ihr Projekt „wohnen 60 70 80. Junge Denkmale in Deutschland“ die Aufmerksamkeit auf die in Deutschland als Denkmale erfassten Wohngebäude und Siedlungen der Nachkriegs- und Postmoderne.

Auf einer breiten Materialbasis hatte die Arbeitsgruppe Inventarisation zahlreiche eindrucksvolle Gebäude der 1960er, 1970er und 1980er Jahre, darunter Einfamilienhäuser, Siedlungen, Hochhäuser und Experimentalbauten neu in die Forschungsdiskussion eingebracht.

Die in der Wanderausstellung samt Infozeitung und einem Buch vorgestellten Gebäude erzählen anschaulich die Geschichte des Bauens und Wohnens in der jungen Bundesrepublik und der DDR.

Angesichts der aktuellen Umbauwelle rückt das Projekt eine Architekturepoche in den Fokus, deren Denkmalqualität noch nicht selbstverständlich akzeptiert ist.

Mit drei Leseinseln für die Besucher, die mit zeittypischem Mobiliar des jeweiligen Jahrzehnts ausgestattet sind, wird das Feeling für die 1960er, 1970er und 1980er Jahre live transportiert.

Zwei Filme veranschaulichen den Inhalt. An den Leseinseln liegt eine kostenlose Infozeitung zum Mitnehmen aus, die sich mit leicht verständlichen Texten und mit zahlreichen Fotos an Leser*innen jenseits des Expertentums wendet.

AUSSTELLUNG VERLÄNGERT!

Bis zum 16.4.2023 ist die Ausstellung noch im Archäologischen Landesmuseum Brandenburg zu sehen. Im Lauf des Jahres wandert sie an verschiedene Orte, geplant sind Saarbrücken, Bonn, Weimar und Hannover geplant.

Zur Ausstellung gab die Vereinigung der Denkmalfachbeörden in den Ländern die Publikation „wohnen 60 70 80. Junge Denkmäler in Deutschland“ beim Deutschen Kunstverlag heraus.

Über die Ausstellung sowie die Herausforderungen im Umgang mit jungen Denkmalen sprechen in der Podcastfolge Dr. Christine Onnen, Dezernatsleiterin Inventarisation und Dokumentation und Dr. Christof Krauskopf, Pressesprecher des BLDAM.

038 Spendenaktion 2022 – Ausstattung der Dorfkirche Blumenow

Viel konnte in den vergangenen Jahren für die Bewahrung und Instandsetzung unserer brandenburgischen Dorfkirchen erreicht werden: Marode Dachstühle wurden repariert und Kirchendächer neu gedeckt, Fundamente trockengelegt, Fachwerkkonstruktionen saniert und Außenmauern neu verputzt. Oftmals jedoch reichen die vorhandenen Mittel nicht aus, auch das wertvolle Inventar zu sichern und zu restaurieren. Im Rahmen unserer jährlichen Spendenaktion „Vergessene Kunstwerke“ wird um Unterstützung für die Restaurierung wertvoller Ausstattungsstücke in der Dorfkirche Blumenow (Landkreis Oberhavel) gebeten.

Die Dorfkirche von Blumenow, Lkr. Oberhavel. © D. Busch, BLDAM

Die Blumenower Kirche, ein Feldsteinbau aus dem 13. Jahrhundert, birgt in ihrem Inneren eine reiche und interessante Ausstattung. Nur dem Umstand, dass man über längere Zeit und über unterschiedliche Epochen hinweg jedes Bauteil wertschätzte und wiederverwendete, ist es zu verdanken, dass dieses Ensemble bis heute erhalten blieb. In harmonischem Nebeneinander sind hier verschiedene Stilepochen von Spätgotik über Renaissance bis hin zum Spätbarock vereint. Der Erhaltungszustand der Ausstattung ist jedoch allgemein schlecht. Über die Jahre sind akute Schäden, wie Holz- und Bemalungsverluste und Fassungsabhebungen entstanden. Vor allem an Altaraufbau, Kanzel und Westempore müssen möglichst bald Erhaltungsmaßnahmen vorgenommen werden, sonst geht wertvolle Originalsubstanz unwiederbringlich verloren.

Der Altaraufbau im Stil der Renaissance zeigt die Trinität im Mittelfeld, ergänzt durch die vier Evangelisten und eine Kreuzigungsszene. Zwischen den Säulen waren Apostel und Heilige aufgestellt, man hatte dafür Skulpturen aus einem spätmittelalterlichen Schnitzaltar wiederverwendet. Zur Zeit des Barock wurden zeittypische bekrönende Vasen und Voluten hinzugefügt, auch die heute sichtbare Farbfassung geht auf diese Umgestaltung im 18. Jahrhundert zurück und ist seitdem nahezu unberührt geblieben.

Die vermissten Figuren aus der Dorfkirche Blumenow. © U. Schirmer, Sonntagsgrafik / BLDAM

Die Farbfassung des Altars ist durch Lockerungen und Abhebungen besonders gefährdet und muss dringend gefestigt und gereinigt werden. Zudem sind viele der geschnitzten Figuren beschädigt, die Taube als Symbol des Heiligen Geistes ging verloren und soll wieder ergänzt werden. Einige der umgebenden Engel trugen ursprünglich die Leidenswerkzeuge Christi, welche nicht erhalten sind. Die Strahlengloriole aus der Bekrönung ist nur noch provisorisch befestigt. Fast alle spätgotischen Skulpturen sind verschwunden, bis auf eine Figur der heiligen Margarethe mit dem Drachen. Wahrscheinlich wurden sie nach 1945 „sichergestellt“– aber wo? Die Hoffnung besteht, dass die fehlenden elf Figuren wiedergefunden werden und an ihren angestammten Platz zurückkehren können.

Die Westempore ist mit bemalten Brüstungsfeldern geschmückt: Paarweise angeordnete Bilder mit zugehörigen lateinischen Inschriften regen auf symbolisch rätselhafte Weise zur verweilenden Meditation über grundlegende christliche Glaubensinhalte an. Solche emblematischen Darstellungen waren überaus beliebt und wurden der Erbauungsliteratur entnommen; theologische Schriften befassten sich mit ihren Inhalten und boten Interpretationen an. Für den heutigen Betrachter sind die Darstellungen schwer zu deuten. Es ist noch nicht erforscht, welche gedruckten Vorlagen in Blumenow Verwendung fanden und wie sie zu verstehen sind. Mit der Reinigung der Malschicht und durch die Reduzierung der vergilbten Überzüge kann die Restaurierung hier ein erster Schritt sein, um den Bilderschatz an der Empore wieder zu entdecken.

Neben dem Altaraufbau zieht die große, massige Form des evangelischen Beichtstuhls die Aufmerksamkeit auf sich, der eine Einheit mit der Kanzel bildet. Der reich geschnitzte Kanzelkorb ist mit den Darstellungen der vier Evangelisten in gemalten Bildern geschmückt, außerdem mit Engelchen in qualitätvoller Malerei. Der Kanzeldeckel wurde im Spätbarock gefertigt und trägt bekrönend die Gesetzestafeln auf von einem Flammenkranz umgebenen Wolken. Hier haben sich an vielen Stellen Farbschichtlockerungen gebildet, die gefestigt werden müssen. Die Oberflächen sind verschmutzt und sollen fachgerecht gereinigt werden. Das schließt auch die Abnahme von vergilbten Überzügen mit ein.

Postkarte zur Spendenaktion 2022: Die Ausstattung der Dorfkirche Blumenow. © U. Schirmer, Sonntagsgrafik / BLDAM

Helfen Sie mit Ihrer Spende, diese wunderbaren Kunstwerke für die Nachwelt zu bewahren!

Ihre Spende
Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg e.V.
IBAN: DE94 5206 0410 0003 9113 90
BIC: GENODEF1EK1 (Evangelische Bank)
Stichwort: Blumenow

Kontakt
Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg e.V.,
Tel.: 030-4493051, Mail: altekirchen.janowski@t-online.de, www.altekirchen.de

Eine gemeinsame Aktion des Brandenburgischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologischen Landesmuseums, der Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und dem Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg e.V.