008 Betonbogenbrücke Neudeck

Die Betonbogenbrück bei Neudeck im Landkreis Elbe-Elster nach der Sanierung © M.-L. Eppinger, BLDAM

Zeitsparend und ohne große Umwege ans Ziel kommen – die Gründe für einen Brückenbau sind heute dieselben wie damals. Viele Brücken existieren und funktionieren seit Jahrzehnten, manche sogar seit über 100 Jahren. Einige dieser historischen Brücken sind heute bedeutende technische Baudenkmale. Für die Denkmalpflege bestehen die Herausforderungen dabei in der sachgerechten Sanierung und dem dauerhaften Erhalt. Ein Beispiel einer gelungenen Brückensanierung ist im Landkreis Elbe-Elster zu finden. Zwischen den Ortschaften Neudeck und Kleinrössen überspannt seit 1905 eine 70 Meter lange Betonbogenbrücke die Schwarze Elster. Sie ist eines der wenigen noch vorhandenen Beispiele unbewehrter Betonanwendung und stellt damit eine wichtige Etappe in der Geschichte des Brückenbaus zu Beginn des 20. Jahrhunderts dar.

Die Brücke im Jahr 2006. Erst 2017 erfolgte die Sanierung © M. Baxmann, BLDAM
Seit Mitte der 1990er Jahre war die Brücke für den Verkehr gesperrt © M. Baxmann, BLDAM

Seit Mitte der 1990er Jahre war sie aufgrund ihres schlechten Zustandes für den Verkehr gesperrt, sogar ein Abriss wurde erwogen. Das über viele Jahre andauernde Ringen um den Erhalt und die funktionale Sanierung des einzigartigen technischen Denkmals fand letztlich ein glückliches Ende: Ab 2017 konnte die Brücke saniert und im Herbst 2018 schließlich wieder für den Verkehr freigegeben werden. Im März 2021 erhielt sie eine Auszeichnung im Rahmen der Verleihung des Deutschen Brückenbaupreises.

007 Inventarisation und Dokumentation

Bronzeglocke des 13. oder frühen 14. Jahrhunderts
in Treuenbrietzen. Foto Marcus Cante, BLDAM

Wir können nur schützen, was wir kennen. In der neuen Folge der Denkmalzeit erklärt die Dezernatsleiterin Inventarisation und Dokumentation des BLDAM, Dr. Christine Onnen, wie Denkmale erkannt und registriert werden – und welche weiteren Aufgaben das Dezernat hat. Es wird u.a. den Fragen nachgegangen, wie viele Denkmale es in Brandenburg gibt, wo man die ältesten und die jüngsten findet und warum immer noch neue Denkmale „entdeckt“ werden. Das Bild zeigt eine der Neuentdeckungen des Jahres 2020. Außerdem schildert die Dezernatsleiterin die zahlreichen Projekte zur Erforschung der brandenburgischen Denkmallandschaft, die vom BLDAM ausgehen.

006 Denkmalreport Brandenburg 2020/2021

Welche Erfolge, Bedrohungen und Entdeckungen gab es in der brandenburgischen Denkmallandschaft im Jahr 2020? Wir sprechen mit Landeskonservator Prof. Dr. Thomas Drachenberg über den kürzlich erschienenen Denkmalreport 2020/2021 der Abteilung Bau- und Kunstdenkmalpflege.

Vorgestellt werden ausgewählte Objekte, die die Kolleg*innen der Inventarisation und der Praktischen Denkmalpflege im vergangenen Jahr besonders beschäftigt haben. Neben aktuelle Denkmalzahlen liefert der Jahresbericht auch Informationen zur Denkmalförderung im Land Brandenburg und weist auf Projekte, Publikationen und Veranstaltungen des BLDAM hin.

005 Ein „Henkelmann“ mit Inschrift

Der „Henkelmann“ aus dem
„Waldlager“ in Klein Behnitz. © C. Krauskopf, BLDAM

Kann etwas aus Aluminium ein bedeutender archäologischer Fund sein? Dieser Frage gehen wir in der fünften Podcast-Folge gemeinsam mit Dr. Thomas Kersting vom BLDAM nach.

Der „Henkelmann“ stammt aus einem der vor einigen Jahren entdeckten „Waldlager“ der Roten Armee. Diese Lager stellen neue Bodendenkmale dar, die bis vor kurzem in der Denkmalliste fehlten. Das in dieser Folge beschriebene Fundstück steht aber vermutlich nur mittelbar in Zusammenhang mit der ursprünglichen Funktion der Waldlager. Seine Form und besonders die Inschriften verraten jedoch einiges über die Herkunft und die Funktion des Stückes. Anhand solcher Funde lassen sich Vorgänge aus der jüngsten Vergangenheit erkennen, die bislang in anderen Quellen kaum sichtbar werden.

Die Inschriften „OST“, „WIKTO⎤“ und „MISA“. © C. Krauskopf, BLDAM

004 Denkmalpflege ist öffentlich!

Die Presse- und Medienarbeit ist für die Denkmalpflege sehr wichtig. Nur eine Mitwirkung seitens der Bürger*innen ermöglicht den effektiven Schutz des kulturellen Erbes. Die „Stabsstelle Öffentlichkeit und Redaktion“ gewährleistet die Information der breiten Öffentlichkeit seitens des BLDAM und hält den Kontakt zu Presse und Medien.

Christof Krauskopf und Julia Lennemann berichten über ihre vielfältige Arbeit, die neben der Beantwortung von Fragen aus Presse und Medien in Schrift, Wort und Bild, der Erstellung von Pressemeldungen und -mappen die Betreuung von wissenschaftlichen und populärwissenschaftlichen Publikation umfasst. Der Archäologe und die Kunsthistorikerin können dabei inhaltlich beide großen Bereiche des BLDAM, die Archäologie und die Bau- und Kunstdenkmalpflege abdecken.

003 Hohlwulstringe

Kurz vor dem Jahreswechsel lädt der Landesarchäologe und Direktor des BLDAM, Prof. Dr. Franz Schopper, traditionell zu einer besonderen Führung durch das Archäologische Landesmuseum ein. Besondere Funde werden vorgestellt, ihre Geschichte, die Umstände ihres Auffindens und ihre Besonderheiten erläutert. Da das Museum aufgrund der Corona-Pandemie bis auf Weiteres geschlossen bleiben muss, erzählt uns Franz Schopper im Podcast von interessanten Fundstücken, den bronzezeitlichen Hohlwulstringen.

Hohlwulstringe aus der Bronzezeit © Th. Mattern, BLDAM

In den sogenannten Hohlwulstringen treten uns die eindrücklichsten Vertreter spätbronzezeitlichen bzw. früheisenzeitlichen Schmucks entgegen. Nach über einem halben Jahrhundert kamen in den vergangenen Jahren erstmals wieder derartige Objekte im Rahmen archäologischer Prospektion und Grabungen in den Landkreisen Uckermark und Dahme-Spree zu Tage. Wuchtig wirkend aber hohl, gehören sie zu den hervorragenden Erzeugnissen prähistorischer Bronzeverarbeitung, deren Details es zu analysieren gilt. In ihrer Verbreitung in Skandinavien, Norddeutschland und entlang der polnischen Ostseeküste lassen sich regionale Spezifika der meist in Horten gefundenen Hohlwulstringe herausarbeiten.

002 Vergessene Kunstwerke

Seit über 10 Jahren widmet sich die alljährlich stattfindende Spendenaktion „Vergessene Kunstwerk brauchen Hilfe“ sakralen Kunstwerken. Ins Leben gerufen wurde sie vom Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologischen Landesmuseum (BLDAM), der Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) und dem Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg e.V. (FAK). Wichtige Ausstattungsstücke wie Taufengel, Bildzyklen, Altäre und Kanzeln aus verschiedenen Brandenburger Kirchen konnten mithilfe der Spenden restauriert und vor dem Verfall gerettet werden.

Schönfelder Dorfkirche © W. Ziems, BLDAM
Schönfelder Altar © W. Ziems, BLDAM

Im Mittelpunkt der diesjährige Spendenaktion steht der Renaissancealtar in der Dorfkirche Schönfeld bei Prenzlau in der Uckermark. Im Laufe der Zeit hat sich erheblicher Schmutz auf den Oberflächen abgelagert und auch abgeplatzte Malschichten und Verluste der Substanz sind zu beklagen. Um weitere Beschädigungen zu verhindern, ist eine baldige Restaurierung des Schnitzaltars aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts dringend notwendig.

Abendmahl (Ausschnitt)
© W. Ziems, BLDAM
Kreuzigung
© W. Ziems, BLDAM
Beichte (Ausschnitt)
© W. Ziems, BLDAM