060 Vom Sondeln und von schmutzigen Händen

Der Lehrgang für ehrenamtliche Archäolog*innen in Brandenburg

Drohnenaufnahme der Ausbildungs-Grabungsfläche. Foto: Paul-Philipp Pürst

Prüfung bestanden! Endlich können sie sich ganz offiziell die „Hände schmutzig machen“. 64 neue ehrenamtliche Bodendenkmalpfleger*innen hat das Land Brandenburg. Am vergangenen Freitag haben die letzten Teilnehmenden des zweiten Formats des Lehrgangs für ehrenamtliche Beauftragte der archäologischen Denkmalpflege im Land Brandenburg ihre Prüfung bestanden und sind nun vom Land berufene „ehrenamtlich Beauftragte der archäologischen Denkmalpflege“. Wir haben diesen Anlass genutzt und den Lehrgang des ersten Formats bei ihrer zweiten Geländeübung im Oktober begleitet.

Ehrenamtliche Archäolog*innen unterstützen schon seit Jahrzehnten die Brandenburger Bodendenkmalpflege beim Entdecken von neuen Fundstellen und sind eine wichtige Säule für die archäologische Erforschung des Landes. Seit 2010 gibt es den Lehrgang, der sehr beliebt ist und pro Jahrgang 35 Teilnehmende hat. Aktuell gibt es im Land Brandenburg 250 aktive Bodendenkmalpfleger*innen. Es bestehen derzeit zwei Formate des Lehrgangs: Eines über mehrere Samstage im Jahr verteilt und das andere zwei Wochen im Block unter der Woche. Sie sind inhaltlich und hinsichtlich des Zeitaufwandes identisch. Die Inhalte des Lehrgangs reichen von den Strukturen der Landesarchäologie über die Steinzeiten (Paläo, Meso- und Neolithikum), das Mittelalter bis zur Neuzeit. Man lernt das Archäologische Landesmuseum in Brandenburg an der Havel kennen, absolviert Ausgrabungen im Gelände und lernt Funde zu erkennen, zu dokumentieren und zu melden.

Die erste Schicht ist abgetragen. Foto: Anne-Marie Graatz, BLDAM

„Sie sollen den archäologischen Prozess verstehen damit sie mehr können als ‚nur‘ mit der Sonde zu gehen und zum Beispiel auch Keramikscherben erkennen können, ist das jetzt Neuzeit, Mittelalter oder Jungsteinzeit“, beschreibt Lukas Goldmann, Referent für Ehrenamt am BLDAM, das Ziel des Lehrgangs. Teilnahmevoraussetzungen gibt es außer der Volljährigkeit keine, jede und jeder kann anfragen. Wer Interesse am Lehrgang hat, kann sich bei Lukas Goldmann melden.

Die Gespräche führte Anne-Marie Graatz, Pressesprecherin am BLDAM. Gesprächspartner*innen sind Lukas Goldmann (BLDAM), Dr. Stefan Pratsch, Kreisarchäologe des Landkreises Teltow-Fläming, und zahlreiche ehrenamtliche Bodendenkmalpfleger*innen.

Erfolg! Foto: Anne-Marie Graatz, BLDAM

Kleines Lexikon:

Neolithikum, Jungsteinzeit: ca. 5500-2200 v. Chr.

Mesolithikum, Mittelsteinzeit: ca. 9000-5500 v. Chr.

Silex: Feuerstein

Sondeln: mit der Sonde (Metalldetektor) gehen

Kontakt Ansprechpartner:

Lukas Goldmann M.A., Referent Ehrenamt

Tel.: 033702 211-1511

E-Mail: lukas.goldmann@bldam.brandenburg.de