061 Backstage im Denkmalfachamt

„Haus 2“ des BLDAM in Wünsdorf. Foto: BLDAM

Rauschende Kaffeemaschinen, rauchende Köpfe und regionales Kulturerbe – es ist Montag im Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege. Zum Jahresende präsentieren wir dieses Mal unsere Kolleg*innen, die Menschen hinter den Denkmalen und ihre Denkmalgeschichten. Was begeistert die Mitarbeiter*innen des BLDAM an der Arbeit mit Denkmalen, welche sind ihre Lieblingsobjekte und was wünschen sie sich für die Zukunft? Wir haben uns auf Spurensuche begeben, von der Archäologischen Denkmalpflege über die Verwaltung, IT, bis zur Bau- und Kunstdenkmalpflege und dem Archäologischen Landesmuseum.

Zwischen den Häusern in Wünsdorf. Foto: BLDAM

Die Gespräche führte Anne-Marie Graatz, Pressesprecherin am BLDAM. Gesprächspartner*innen sind die Mitarbeiter*innen des BLDAM.

Das Büro des Landeskonservators. Foto: BLDAM

Lieblingsdenkmale in Brandenburg:

Kloster Chorin, Landkreis Barnim

Das Archäologische Landesmuseum in Brandenburg an der Havel, ehemaliges Paulikloster

Hügelgräberfeld „Schweinert“, Landkreis Elbe-Elster

Burgwall Lossow, Frankfurt (Oder)

Die Stadt Nauen, Landkreis Havelland

Burgberg von Lebus, Landkreis Märkisch-Oderland

Die Parklandschaft in Rheinsberg, Landkreis Ostprignitz-Ruppin

Stadtwüstung Freyenstein, Landkreis Ostprignitz-Ruppin

Der Einsteinturm in Potsdam

Das „Königsgrab“ von Seddin, Landkreis Prignitz

Ehemalige Kasernen in Wünsdorf, Landkreis Teltow-Fläming

Kirche in Nonnendorf, Landkreis Teltow-Fläming

Stadt Luckenwalde, moderne Bauten der 1920er-Jahre, Landkreis Teltow-Fläming

Burgturm Stolpe, Landkreis Uckermark

Das älteste Gräberfeld Deutschlands bei Groß Fredenwalde, Landkreis Uckermark

Ich liebe sie alle

Lieblingsdenkmale weltweit:

Göbekli Tepe, Fundplatz aus dem frühen Neolithikum (Jungsteinzeit), Türkei

Pyramiden von Gizeh, Ägypten

060 Vom Sondeln und von schmutzigen Händen

Der Lehrgang für ehrenamtliche Archäolog*innen in Brandenburg

Drohnenaufnahme der Ausbildungs-Grabungsfläche. Foto: Paul-Philipp Pürst

Prüfung bestanden! Endlich können sie sich ganz offiziell die „Hände schmutzig machen“. 64 neue ehrenamtliche Bodendenkmalpfleger*innen hat das Land Brandenburg. Am vergangenen Freitag haben die letzten Teilnehmenden des zweiten Formats des Lehrgangs für ehrenamtliche Beauftragte der archäologischen Denkmalpflege im Land Brandenburg ihre Prüfung bestanden und sind nun vom Land berufene „ehrenamtlich Beauftragte der archäologischen Denkmalpflege“. Wir haben diesen Anlass genutzt und den Lehrgang des ersten Formats bei ihrer zweiten Geländeübung im Oktober begleitet.

Ehrenamtliche Archäolog*innen unterstützen schon seit Jahrzehnten die Brandenburger Bodendenkmalpflege beim Entdecken von neuen Fundstellen und sind eine wichtige Säule für die archäologische Erforschung des Landes. Seit 2010 gibt es den Lehrgang, der sehr beliebt ist und pro Jahrgang 35 Teilnehmende hat. Aktuell gibt es im Land Brandenburg 250 aktive Bodendenkmalpfleger*innen. Es bestehen derzeit zwei Formate des Lehrgangs: Eines über mehrere Samstage im Jahr verteilt und das andere zwei Wochen im Block unter der Woche. Sie sind inhaltlich und hinsichtlich des Zeitaufwandes identisch. Die Inhalte des Lehrgangs reichen von den Strukturen der Landesarchäologie über die Steinzeiten (Paläo, Meso- und Neolithikum), das Mittelalter bis zur Neuzeit. Man lernt das Archäologische Landesmuseum in Brandenburg an der Havel kennen, absolviert Ausgrabungen im Gelände und lernt Funde zu erkennen, zu dokumentieren und zu melden.

Die erste Schicht ist abgetragen. Foto: Anne-Marie Graatz, BLDAM

„Sie sollen den archäologischen Prozess verstehen damit sie mehr können als ‚nur‘ mit der Sonde zu gehen und zum Beispiel auch Keramikscherben erkennen können, ist das jetzt Neuzeit, Mittelalter oder Jungsteinzeit“, beschreibt Lukas Goldmann, Referent für Ehrenamt am BLDAM, das Ziel des Lehrgangs. Teilnahmevoraussetzungen gibt es außer der Volljährigkeit keine, jede und jeder kann anfragen. Wer Interesse am Lehrgang hat, kann sich bei Lukas Goldmann melden.

Die Gespräche führte Anne-Marie Graatz, Pressesprecherin am BLDAM. Gesprächspartner*innen sind Lukas Goldmann (BLDAM), Dr. Stefan Pratsch, Kreisarchäologe des Landkreises Teltow-Fläming, und zahlreiche ehrenamtliche Bodendenkmalpfleger*innen.

Erfolg! Foto: Anne-Marie Graatz, BLDAM

Kleines Lexikon:

Neolithikum, Jungsteinzeit: ca. 5500-2200 v. Chr.

Mesolithikum, Mittelsteinzeit: ca. 9000-5500 v. Chr.

Silex: Feuerstein

Sondeln: mit der Sonde (Metalldetektor) gehen

Kontakt Ansprechpartner:

Lukas Goldmann M.A., Referent Ehrenamt

Tel.: 033702 211-1511

E-Mail: lukas.goldmann@bldam.brandenburg.de