Zeitsparend und ohne große Umwege ans Ziel kommen – die Gründe für einen Brückenbau sind heute dieselben wie damals. Viele Brücken existieren und funktionieren seit Jahrzehnten, manche sogar seit über 100 Jahren. Einige dieser historischen Brücken sind heute bedeutende technische Baudenkmale. Für die Denkmalpflege bestehen die Herausforderungen dabei in der sachgerechten Sanierung und dem dauerhaften Erhalt. Ein Beispiel einer gelungenen Brückensanierung ist im Landkreis Elbe-Elster zu finden. Zwischen den Ortschaften Neudeck und Kleinrössen überspannt seit 1905 eine 70 Meter lange Betonbogenbrücke die Schwarze Elster. Sie ist eines der wenigen noch vorhandenen Beispiele unbewehrter Betonanwendung und stellt damit eine wichtige Etappe in der Geschichte des Brückenbaus zu Beginn des 20. Jahrhunderts dar.
Seit Mitte der 1990er Jahre war sie aufgrund ihres schlechten Zustandes für den Verkehr gesperrt, sogar ein Abriss wurde erwogen. Das über viele Jahre andauernde Ringen um den Erhalt und die funktionale Sanierung des einzigartigen technischen Denkmals fand letztlich ein glückliches Ende: Ab 2017 konnte die Brücke saniert und im Herbst 2018 schließlich wieder für den Verkehr freigegeben werden. Im März 2021 erhielt sie eine Auszeichnung im Rahmen der Verleihung des Deutschen Brückenbaupreises.