029 In der Zeit verschüttet – Burgen in Brandenburg

Blick auf die Ruinen der Burg Putlitz (Prignitz, Brandenburg). Foto: C. Krauskopf, BLDAM

„Die Burg ist ein altes, und vermuhtlich aus Albrechts des Bären zeiten herrührendes werk, und derselben noch ein ansehnlicher runder und ziemlich dikker  doch oben etwas wandelbarer thurm zusehen. Das andere Gebäude hat noch ein gutes mauerwerk; die zimmer darin aber sein meistentheils öde, jedoch werden in derer einem die Gerichte gehalten.“

So beschreibt der Historiker Johann Christoph Bekmann die Burgruine Putlitz im ersten Viertel des 18. Jahrhunderts. Den allermeisten mittelalterlichen Burgen Brandenburgs erging es ähnlich wie der „Gänseburg“ in Putlitz: Sie verfielen spätestens seit der frühen Neuzeit zu Ruinen oder gingen komplett verloren. Viele wurden überflüssig, weil Städte ihnen als Verwaltungs- und Zentralorte den Rang abliefen. Andere verschwanden in neueren herrschaftlichen Gebäuden – man ging mit der Zeit, brach den alten Sitz ab oder baute ihn bis zur Unkenntlichkeit des ursprünglichen mittelalterlichen Baus um. Es gibt aber auch einige erhaltene Beispiele, die von der Kultur und der Herrschaft des Adels zeugen.

Der Turmhügel von Vehlefanz (Oberhavel, Brandenburg). Foto: C. Krauskopf, BLDAM

Im Podcast spricht Dr. Christof Krauskopf über erhaltene, ruinöse und verschwundene Burgen und darüber, wo die ursprünglich rund 1000 mittelalterlichen Burganlagen, die im Gebiet des heutigen Bundeslandes Brandenburg vermutet werden, geblieben sind. Warum kann man sie nicht mehr sehen, sondern nur noch vermuten, durch bauforscherische Untersuchungen oder archäologische Ausgrabungen nachweisen?

Festung Eisenhardt in Bad Belzig. Foto: J. Wacker, BLDAM

Sprecher*innen:
Text: Christof Krauskopf
Zitate: Julia Lennemann
Heinrich Beckelhering: Thomas Drachenberg
Hintergrundgeräusche: bbc.co.uk – © copyright 2022 BBC