Ein mittelalterliches landwirtschaftliches Gerät erzählt Geschichte – der Pflug. Der Hakenpflug war seit der Jungsteinzeit das wichtigste Arbeitsgerät für den Getreideanbau. Noch die Slawen nutzten ihn, um Getreide, vor allem Roggen, anzubauen. Zu sehen sind ein originaler Hakenpflug aus Wiesenbau sowie weitere landwirtschaftliche Geräte der Slawenzeit im Archäologischen Landesmuseum Brandenburg.
Die slawenzeitliche Agrartechnik begrenzte die Siedlungsareale. Die Hochebenen mit ihren schweren Böden, wie etwa der hohe Barnim nordöstlich von Berlin, konnten nicht für den Getreideanbau genutzt werden. Die slawische Wirtschaftsweise war auf die Subsistenz gerichtet, d.h., dass man alles produzierte, was für das eigene Überleben erforderlich war.
Mit der Einwanderung von Siedlern aus den Gebieten westlich und nördlich der Elbe änderte sich das. Mit dem Wendepflug, den die Einwanderer mitbrachten, waren auch schwere Böden zu bearbeiten. In der Folge änderte sich das Siedlungsbild, die Dörfer des Mittelalters verteilten sich regelmäßig über das gesamte Land. Dies ging mit einer Änderung der Wirtschaftsweise einher. Die Menschen begannen, Getreideüberschüsse zu produzieren. Als Absatzmärkte dienten neu entstandene Marktorte und Städte.
Über den Übergang von der Slawenzeit zum Mittelalter und die Bedeutung von Pflügen unterhalten sich im Podcast Dr. Christof Krauskopf und Dr. Thomas Kersting.